Kennst du das? Du googlest mal deinen eigenen Beruf in deiner Stadt und denkst dir: “Heilige Scheiße, so viele gibt’s von uns hier?” Elektriker, Maler, Fliesenleger – in jeder Stadt tummeln sich gefühlt hunderte Handwerker. Da fragst du dich: Wie soll ich da bloß auffallen?
Entspann dich! Konkurrenz ist gut – sie zeigt, dass Bedarf da ist. Und mit den richtigen Tricks stichst du aus der Masse heraus, auch wenn du nicht der Billigste oder Größte bist. Hier erfährst du, wie’s geht.
Warum Konkurrenz eigentlich gut für dich ist
Bevor wir zu den Tricks kommen, erstmal eine andere Sichtweise: Viele Konkurrenten bedeuten viele Kunden! Wenn es nur einen Elektriker in deiner Stadt gäbe, wäre das Geschäft wahrscheinlich mies.
Außerdem: 90% deiner Konkurrenten machen Online-Marketing schlecht oder gar nicht. Das ist deine Chance!
Finde heraus, was dich besonders macht
Die Ehrlichkeits-Runde mit dir selbst
Setz dich mal 20 Minuten hin und beantworte ehrlich:
Was machst du anders als andere?
- Bist du schneller?
- Sauberer?
- Pünktlicher?
- Freundlicher?
- Kreativer bei Lösungen?
Was sagen deine Kunden über dich?
- Schau dir deine Bewertungen an
- Frag langjährige Kunden direkt
- Hör auf Compliments, die immer wieder kommen
Beispiele aus der Praxis:
- “Der Maler, der keine Sauerei macht”
- “Der Elektriker, der auch Samstags kommt”
- “Der Fliesenleger, der unmögliche Wünsche möglich macht”
Die Spezialisten-Strategie
Statt: “Wir machen alles rund ums Haus” Besser: “Wir sind die Altbau-Spezialisten”
Weitere Spezialisierungs-Ideen:
- Barrierefreie Bäder
- Smart Home Installationen
- Denkmalschutz-Renovierungen
- Allergikerfreundliche Böden
- 24h-Notfall-Service
- Frauen-freundlicher Handwerker-Service
Warum das funktioniert: Lieber 100% Marktanteil in einer Nische als 5% im Gesamtmarkt!
Deine Alleinstellungsmerkmal (Unique Selling Proposition (USP)) finden
Das ist KEIN guter USP:
- “Wir sind günstig” (das sagt jeder)
- “Wir sind gut” (zu allgemein)
- “20 Jahre Erfahrung” (haben viele)
Das SIND gute USPs:
- “Fertig in einer Woche oder Geld zurück”
- “Keine Überraschungen – Festpreis garantiert”
- “Wir renovieren, während Sie im Urlaub sind”
- “Der einzige Maler in [Stadt] mit Allergie-Zertifikat”
Formulierungs-Hilfe: “Wir sind die einzigen [Berufsbezeichnung] in [Ort], die [besondere Leistung/Eigenschaft].”
Online herausstechen – die Basics
Google My Business optimieren
90% machen das schlecht! Hier kannst du easy punkten:
Vollständiges Profil:
- Alle Felder ausfüllen
- Aktuelle Fotos (alle 2 Wochen neue!)
- Öffnungszeiten aktuell halten
- Alle Services auflisten
Regelmäßige Posts:
- Neue Projekte zeigen
- Behind-the-Scenes
- Tipps und Tricks
- Aktuelle Angebote
Bewertungen sammeln:
- Aktiv um Bewertungen bitten
- Auf alle Bewertungen antworten
- Negative Bewertungen professionell handhaben
Website, die auffällt
Problem: Alle Handwerker-Websites sehen gleich aus Lösung: Sei anders!
Statt Standard-Fotos:
- Echte Fotos von dir und deinem Team
- Authentische Arbeitsfotos
- Zufriedene Kunden (mit Erlaubnis)
Statt Fachsprache:
- Einfache, klare Sprache
- Probleme der Kunden ansprechen
- Lösungen verständlich erklären
Statt langweiliger Texte:
- Deine Persönlichkeit zeigen
- Geschichten erzählen
- Humor (wenn’s zu dir passt)
Local Marketing – so wirst du zur Marke
Networking, das funktioniert
Nicht: Irgendwelche Business-Frühstücke abklappern Sondern: Strategisch vernetzen
Gute Netzwerk-Partner:
- Immobilienmakler
- Architekten
- Andere Handwerker (nicht-konkurrierende)
- Baustoffhändler
- Sanitär-/Elektrofachgeschäfte
Konkrete Aktionen:
- Gemeinsame Projekte anbieten
- Empfehlungs-System aufbauen
- Regelmäßige Stammtische organisieren
Community-Aufbau
Lokale Facebook-Gruppen:
- Hilfreiche Tipps geben (nicht verkaufen!)
- Bei Fragen kompetent antworten
- Dich als Experten etablieren
Beispiel: In der Gruppe “Leben in [Deine Stadt]” regelmäßig hilfreiche Handwerker-Tipps posten.
Guerilla-Marketing für Handwerker
Ideen, die wenig kosten, aber viel bringen:
Auto-Beschriftung optimieren:
- Großer QR-Code zur Website
- Spruch, der hängen bleibt
- Handy-Nummer groß und lesbar
Baustellenschilder:
- Professionell gestalten
- QR-Code für mehr Infos
- Vorher-Nachher ankündigen
Flyer 2.0:
- QR-Code statt viele Infos
- Ein starker Spruch
- Führt zu spezieller Landingpage
Preispositionierung – nicht immer der Billigste sein
Die Wahrheit über Preise
Kunden sagen: “Mir ist der Preis egal, Hauptsache gut” Kunden googeln: “Elektriker günstig [Stadt]”
Die Lösung: Wert kommunizieren, nicht nur Preis
Value-Based Pricing
Statt: “Badezimmer renovieren ab 8.000€” Besser: “Ihr Traumbad – schlüsselfertig in 2 Wochen. Inklusive 3D-Planung, Baustellenreinigung und 5 Jahre Garantie. Ab 8.000€”
Was rechtfertigt höhere Preise:
- Schnellere Abwicklung
- Bessere Materialien
- Zusatzservices
- Garantieleistungen
- Persönliche Betreuung
Premium-Positionierung
Beispiel Fliesenleger: “Wir sind nicht günstig – wir sind jeden Cent wert. Warum unsere Kunden gerne mehr bezahlen: [Argumente auflisten]”
Das funktioniert, weil:
- Qualität wird mit Preis assoziiert
- Viele Kunden haben schlechte Erfahrungen mit Billiganbietern
- Premium-Positionierung schreckt Problemkunden ab
Content-Marketing für lokale Dominanz
Lokale SEO-Inhalte erstellen
Blog-Artikel-Ideen:
- “Badezimmer renovieren in [Stadt] – was kostet das?”
- “Die 5 häufigsten Elektro-Probleme in [Stadtteil-Altbauten]”
- “Warum [lokale Besonderheit] besondere Lösungen braucht”
Social Media lokal nutzen
Instagram-Strategien:
- Lokale Hashtags nutzen (#[stadt]handwerker)
- Projekte in erkennbaren Locations
- Stories mit Location-Tags
Facebook-Strategien:
- Lokale Events teilen
- Community-Gruppen aktiv nutzen
- Regelmäßige lokale Inhalte
Kundenservice als Differenzierungsmerkmal
Kleine Gesten, große Wirkung
Beispiele:
- Überschuhe für jede Baustelle
- Kleine Reparaturen kostenlos miterledigen
- Aufräumen nach getaner Arbeit
- Pünktlichkeit als Grundprinzip
- Kostenlose Erstberatung
Kommunikation professionalisieren
WhatsApp Business nutzen:
- Automatische Begrüßung
- Geschäftszeiten einstellen
- Katalog mit Services erstellen
E-Mail-Signatur optimieren:
- Alle Kontaktdaten
- Link zur Website
- Aktuelles Projekt-Foto
Anrufbeantworter professionell:
- Freundlich, aber professionell
- Rückruf-Zeiten nennen
- Notfall-Alternative anbieten
Erfolg messen und anpassen
KPIs, die wirklich zählen
Website-Traffic:
- Besucher aus deiner Region
- Anfragen über die Website
- Verweildauer auf der Seite
Google My Business:
- Aufrufe des Profils
- Klicks auf Telefonnummer
- Routenplanung-Klicks
Mundpropaganda:
- Woher kommen neue Kunden?
- Weiterempfehlungsrate messen
- Kundenzufriedenheit abfragen
Erfolgsgeschichten dokumentieren
Vorher-Nachher sammeln:
- Fotos von jedem Projekt
- Kundenfeedback schriftlich
- Besondere Herausforderungen festhalten
Case Studies erstellen:
- Ausgangssituation
- Herausforderung
- Lösung
- Ergebnis
- Kundenstimme
Langfristige Markenbildung
Consistency is King
Einheitliches Erscheinungsbild:
- Logo überall gleich verwenden
- Farben und Schriften definieren
- Tonalität beibehalten
Regelmäßige Kommunikation:
- Newsletter (monatlich)
- Social Media (wöchentlich)
- Website-Updates (regelmäßig)
Reputation aufbauen
Online-Reputation:
- Aktiv um Bewertungen bitten
- Auf alle Bewertungen antworten
- Negative Bewertungen konstruktiv nutzen
Offline-Reputation:
- Lokale Medien kontaktieren
- Vereinsmitgliedschaften
- Sponsoring von lokalen Events
Häufige Fehler vermeiden
Don’ts bei der Konkurrenz-Abhebung
Niemals schlecht über Konkurrenz reden!
- Wirkt unprofessionell
- Kommt auf dich zurück
- Fokus auf eigene Stärken ist besser
Nicht kopieren, sondern inspirieren lassen:
- Schau was andere machen
- Mach es anders/besser
- Finde deinen eigenen Weg
Nicht alles auf einmal ändern:
- Schritt für Schritt vorgehen
- Testen was funktioniert
- Geduld haben mit Ergebnissen
Dein Aktionsplan für mehr Sichtbarkeit
Woche 1: Analyse
- Konkurrenz googeln und analysieren
- Eigene Stärken identifizieren
- USP formulieren
Woche 2: Basics optimieren
- Google My Business vervollständigen
- Website-Texte überarbeiten
- Preispositionierung überdenken
Woche 3: Content erstellen
- Erste Blog-Artikel schreiben
- Social Media Strategie planen
- Fotos von aktuellen Projekten sammeln
Woche 4: Networking starten
- Kontakt zu potenziellen Partnern
- Lokale Gruppen identifizieren
- Erste Community-Beiträge
Sei du selbst – aber besser
Du brauchst nicht der Billigste oder Größte zu sein, um erfolgreich zu sein. Du musst nur anders sein – und das auf eine Art, die deine Kunden schätzen.
Die wichtigsten Punkte nochmal:
- Finde deine Spezialisierung
- Kommuniziere deinen Wert, nicht nur den Preis
- Nutze lokale Netzwerke
- Sei konstant in deiner Kommunikation
- Gib deiner Konkurrenz nicht die Schuld – sei besser!
Konkurrenz macht dich stark. Nutze sie als Motivation, jeden Tag ein bisschen besser zu werden. Deine Kunden werden es merken – und honorieren!