Instagram, Facebook, TikTok – überall siehst du spektakuläre Baustellen-Posts. Da denkst du dir: “Meine Projekte sind auch geil, das poste ich auch!” Aber Moment mal – bevor du loslegst, solltest du ein paar wichtige Dinge wissen. Sonst kann aus dem coolen Post schnell ein teures Problem werden.
Keine Panik! Mit ein bisschen Wissen und den richtigen Tricks kannst du deine Arbeit trotzdem super in Szene setzen. Hier erfährst du, worauf du achten musst und wie du deine Projekte richtig präsentierst.
Das Wichtigste vorweg: Datenschutz ist kein Spaßverderber
Die Grundregel: Alles, was du postest, sollte mit deinen Kunden abgesprochen sein. Punkt. Auch wenn das Bad noch so geil geworden ist, ohne Erlaubnis ist es ein Problem.
Was brauchst du für Posts?
Für Fotos/Videos:
- Schriftliche Einverständniserklärung vom Kunden
- Am besten schon im Kostenvoranschlag erwähnen
- Klarstellen: “Für Werbezwecke auf Social Media”
Einfacher Text für deine Angebote: “Übrigens: Falls das Projekt gut wird, würde ich es gerne für meine Werbung nutzen – natürlich nur mit Ihrer Erlaubnis!”
Die meisten Kunden sind stolz auf ihr neues Bad/ihre neue Küche und sagen gerne ja. Aber fragen musst du trotzdem!
Dos: So machst du alles richtig
Vorher-Nachher ist King!
Warum das funktioniert: Jeder liebt Transformationen. Vorher-Nachher-Bilder sind Social Media Gold!
Pro-Tipp: Mach das Vorher-Bild gleich am ersten Tag – nicht erst, wenn du merkst, dass es geil wird. Zu spät ist zu spät!
Zeig den Prozess, nicht nur das Ergebnis
- Fundament wird gelegt
- Rohbau entsteht
- Erste Fliesen werden gelegt
- Finaler Wow-Moment
Warum das funktioniert: Menschen lieben es, hinter die Kulissen zu schauen. Plus: Du zeigst, wie viel Arbeit wirklich dahintersteckt.
Authentisch bleiben
Keine perfekten Instagram-Posen auf der Baustelle. Zeig dich, wie du bist:
- Mit Arbeitskleidung
- Beim echten Arbeiten
- Mit dem Team
- Auch mal müde nach einem langen Tag
Das macht dich sympathisch und echt!
Don’ts: Diese Fehler kosten richtig Geld
Ohne Erlaubnis posten
Worst Case: Kunde klagt auf Unterlassung + Schadensersatz. Kostet schnell mal 5.000€ oder mehr.
Besonders kritisch:
- Luxuriöse Häuser (Einbruchsgefahr!)
- Firmenlogos von anderen Unternehmen im Bild
- Persönliche Gegenstände der Kunden
Standort-Tags bei privaten Häusern
Nie machen: “Tolles Badprojekt in der Musterstraße 15” Besser: “Neues Badprojekt in [Stadtname]”
Kennzeichen und Hausnummern
Immer unkenntlich machen! Auch dein eigenes Firmen-Kennzeichen, wenn du nicht möchtest, dass jeder weiß, wo du gerade arbeitest.
Spektakuläre Projekte richtig in Szene setzen
Timing ist alles
Goldene Stunde nutzen: Kurz vor Sonnenuntergang sieht alles besser aus – auch deine Terrasse!
Bei Innenräumen: Tageslicht + warmes Kunstlicht = perfekte Mischung
Storytelling macht den Unterschied
Nicht nur: “Neues Bad fertig ✅” Sondern: “Aus dem winzigen 70er-Jahre-Bad ist ein Wellness-Tempel geworden! 3 Wochen Vollgas, aber der Kunde strahlt wie ein Honigkuchenpferd 😄”
Technik-Tipps für bessere Fotos
- Smartphone reicht völlig! Keine teure Kamera nötig
- Verschiedene Winkel: Weit weg, nah ran, von oben
- Ruhige Hand: Lieber 2 Sekunden warten als verwackelt
- Aufräumen: Werkzeug und Dreck schnell wegräumen
Rechtliche Stolperfallen umgehen
Urheberrecht bei Designs
Aufpassen bei:
- Designer-Möbeln im Hintergrund
- Kunstwerken an der Wand
- Spezielle Fliesen-Designs
Lösung: Fokus auf deine Arbeit, nicht auf die Einrichtung
Markenrechte
Problematisch:
- Firmenlogos von Lieferanten prominent zeigen
- Markennamen in der Beschreibung verwenden
Besser:
- “Hochwertige Sanitärausstattung” statt “Grohe-Armaturen”
- Logos abkleben oder aus dem Bild schneiden
Content-Ideen, die immer funktionieren
Behind the Scenes
- Früh morgens auf der Baustelle
- Mittagspause mit dem Team
- “Feierabend-Erschöpfung” (authentisch!)
Lehrreich und unterhaltsam
- “Wusstet ihr, dass…?” (Fakten über euer Handwerk)
- Häufige Kundenfragen beantworten
- Typische Anfängerfehler zeigen
Saisonale Inhalte
- Winterbaustellen-Herausforderungen
- Sommerprojekte im Garten
- “Warme Stube dank neuer Heizung” im Herbst
Tools und Apps, die helfen
Für Einverständniserklärungen:
- Einfache Vorlage in Word
- Per WhatsApp verschicken
- Screenshot als Nachweis
Für Foto/Video-Bearbeitung:
- Edits (kostenfrei, direkt auf Instagram posten möglich)
- Snapseed (kostenlos, mega gut)
- Canva (für Texte und Rahmen)
Für Planung:
- Later oder Buffer (Posts vorplanen)
- direkt in Instagram gibt es eine Planungsfunktion
- Immer mehrere Posts auf einmal vorbereiten
Häufige Fragen und klare Antworten
“Muss ich jeden Kunden fragen?” Ja! Auch für das kleinste Projekt. Sicher ist sicher.
“Was, wenn der Kunde nein sagt?” Respektieren und gut ist. Zwingen bringt nichts und schadet der Kundenbeziehung.
“Kann ich alte Projekte nachträglich posten?” Nur mit nachträglicher Erlaubnis. Einfach kurz anrufen oder WhatsApp schicken.
“Wie oft soll ich posten?” Lieber 2x pro Woche guten Content als jeden Tag Müll. Qualität vor Quantität!
Wenn’s schiefgeht: Schadensbegrenzung
Kunde beschwert sich über Post:
- Sofort löschen
- Entschuldigen
- Klären, was genau das Problem war
- Für die Zukunft lernen
Abmahnung bekommen:
- Nicht ignorieren!
- Post sofort löschen
- Anwalt kontaktieren
- Meist lässt sich das günstig regeln
Fazit: Mut haben, aber clever sein
Social Media kann dein Business richtig nach vorne bringen. Aber mach’s von Anfang an richtig! Lieber einmal mehr nachfragen als einmal zu wenig. Deine Kunden sind meist stolz auf das Ergebnis und freuen sich, wenn du es zeigst – du musst nur richtig fragen.
Die goldenen Regeln nochmal:
- Immer um Erlaubnis fragen
- Standorte und Kennzeichen unkenntlich machen
- Authentisch bleiben
- Qualität vor Quantität
- Bei Problemen schnell reagieren
Und denk dran: Jeder hat mal klein angefangen. Auch die Profis mit 100k Followern haben ihren ersten Post mal mit 0 Likes veröffentlicht. Also leg einfach los – aber mit Köpfchen!